Neues Buch „Österreich und seine Headquarters Economy“

Österreichs Brückenfunktion zwischen Ost- und Westeuropa macht das Land seit Jahren zu einem attraktiven Standort für multinationale Unternehmenszentralen. Viele der über 1.500 hier ansässigen Headquarters steuern von Österreich aus sowohl den heimischen Markt als auch (süd-)osteuropäische Tochtergesellschaften, die wesentlich zur heimischen Wirtschaftsleistung beitragen. Doch wie muss Österreichs Standort- und Ansiedelungspolitik gestaltet werden, um auch in Zukunft attraktiv für Unternehmenszentralen zu bleiben? Wie kann es gelingen den Zukunftsthemen Deglobalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, etwa im Ausbildungs- und Fachkräftebereich, umfassend gerecht zu werden?

Diesen zentralen Fragen widmen sich ForscherInnen der Wirtschaftsuniversität Wien im neuen Herausgeberwerk „Österreich und seine Headquarters Economy“, das im Rahmen der Förderinitiative eXplore! entstand. Das von Phillip Nell und Jan Schmitt herausgegebene Buch liefert eine umfassende Analyse und zielt darauf ab, sowohl politischen EntscheidungsträgerInnen als auch ManagerInnen fundierte Ansätze zur Stärkung der österreichischen Headquarters Economy in die Hand zu geben.

„Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die Headquarters Economy von enormer Bedeutung: Sie schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze, generiert Steuereinnahmen und trägt somit zum BIP bei. Unsere Untersuchungen zeigen, dass Standorte immer mehr um die Ansiedelung von Unternehmenszentralen konkurrieren. Österreich muss sich daher entscheidenden Entwicklungen in der Wirtschaft und Gesellschaft anpassen, um seine Standortattraktivität für Unternehmenszentralen auch in Zukunft zu maximieren”, plädiert Herausgeber des Buches Phillip Nell, Leiter des Instituts für International Business an derWirtschaftsuniversität Wien.

In insgesamt elf Kapiteln beleuchtet eine Reihe an renommierten AutorInnen historische Entwicklungen sowie den Status quo der in Österreich ansässigen Unternehmenszentralen. Gleichzeitig erörtern die AutorInnen konkrete Herausforderungen, denen sich Österreichs Headquarters Economy in Zukunft stellen muss. Dazu zählen etwa die bürokratische Komplexität, die hohe Steuerbelastung von ArbeitnehmerInnen sowie ein Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Letztere scheinen vor allem im Digitalisierungsbereich zu fehlen. Während mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen mit der technologischen Infrastruktur sowie mit der Digitalisierungsexpertise (beispielsweise an Universitäten) in Österreich zufrieden sind, ist der Zugang zu Digitalisierungstalenten in Österreich kritisch. Dies könnte den Standort Österreich im digitalen Zeitalter deutlich schwächen.

„Um auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu, benötigt der Standort Österreich mehr qualifizierte Fachkräfte im Digitalisierungsbereich. Doch angesichts eines globalen „War for Talent“ – in dem ExpertInnen in unserer zunehmend vernetzten Welt nahezu frei entscheiden können, wo sie leben und arbeiten möchten – wird es immer schwieriger, als Standort auf sich aufmerksam zu machen. Herausforderungen wie diese stehen im Mittelpunkt unseres neuen Buches, in dem wir konkrete Antworten und Lösungswege aufzeigen”, resümiert Jan Schmitt, Co-Herausgeber des Buches.

Das Buch „Österreich und seine Headquarters Economy“ ist ab sofort online bei Springer erhältlich und wird offiziell im Rahmen des Club 20 am 29. April 2025 im Hotel InterContinental in Wien vorgestellt.